Bitcoin als Gegenspieler zu Inflation und Fiatwährung
In 21/02 haben wir gelernt, dass Bitcoin begrenzt ist. Ähnlich wie zum Beispiel Gold kann nicht beliebig viel davon verbreitet werden, sondern es besteht eine Limitierung. Bei Gold ist diese durch die Anzahl an weltweiten Goldbarren, Münzen und Schmuck begrenzt, und wird nur um etwa 1-2% pro Jahr erweitert durch die Goldschürfung. Aber auch diese ist limitiert, da nicht beliebig viel Gold geschürft werden kann. Dadurch gilt die Menge bei Gold als leichter kalkulierbar und nicht so leicht zu manipulieren. Seit jeher gilt daher Gold gerne als solider Wertspeicher, und früher auch als harte Währung (eng. sound money) in Form von Goldmünzen .
Inflation, die unser derzeitiges Geld betrifft und gerade in aller Munde ist, beschreibt letztlich die Entwertung einer festen Geldmenge. Beispielsweise ist der Euro für mich als Nutzer weniger Wert, wenn ich mit der gleichen Menge an Euros in meinem Geldbeutel weniger kaufen als noch letztes Jahr. Je nachdem welches Modell angewendet wird wäre bei einem Supermarktkauf im Schnitt 5% weniger im Einkaufswagen für die gleiche Geldmenge als noch vor einem Jahr. Also wird entweder weniger konsumiert für den gleichen Betrag, oder gleich viel konsumiert für mehr Geld. Hauptverantwortlich für eine Inflation ist die Ausweitung der Geldmenge. Sind zum Beispiel statt 100 Millionen Euro im Jahr davor im Jahr darauf nun 200 Millionen Euro im Umlauf hat sich theoretisch der Wert der einzelnen Euros halbiert. Natürlich spielen hier noch viele andere Faktoren eine Rolle (Lebensstandards, Lohnerhöhungen, Zuwendungen, Zinsen, Kredite etc). Deswegen lassen sich relative niedrige Inflationsraten von zB 1-2% noch relativ leicht kompensieren oder einfach aushalten. Wenn die Geldmenge jedoch wiederholt schneller erhöht wird als die Realwirtschaft steigt und auch Löhne sich erhöhen verstärkt sich immer mehr der Effekt: Man (wir) können uns weniger für unser Geld leisten, egal ob wir das heute verdient haben oder über Jahre angespart haben. Wenn man Geld als Wertspeicher für zum Beispiel geleistete Arbeit versteht wird dieser geleistete wert also zusehends entwertet.
Was hier auch wichtig zu verstehen ist: Eine Inflation müsste durch eine sogenannte Deflation (also eine Aufwertung des Geldes) ausgeglichen werden um den vorigen Wert des Geldes wieder zu erreichen. Dies geschieht jedoch fast nie. Sprich, die entstandene Inflation akkumuliert sich zusehends.
Früher waren die meisten Währungen an den Goldwert gekoppelt, den sogenannten Goldstandard. So konnte in den USA jeder Bürger mit seinen Dollar in eine Bank und diese gegen eine feste Menge Gold tauschen. 1971 wurde dieser Standard abgeschafft, und die Zentralbanken waren nicht mehr daran gebunden die gleiche Menge Gold vorzuhalten wie sie Geldscheine ausgeben.
Als praktisches Beispiel wie Preise sich im Vergleich zum Einkommen verhalten haben (alleine die ersten beiden Zeilen sollten die vergangene Inflation aufzeigen):
Bitcoin wiederum kann nicht inflationieren, ist daher ein Gegenspieler in Sachen Wertspeicher zu Fiatwährungen wie Euro oder Dollar. Je mehr der einzelne Euro/Dollar sich entwertet, desto mehr Euro/Dollar müssen für die gleiche Menge an Bitcoin gezahlt werden. Man könnte also sagen, dass allein durch die Inflation sich der Wert (in Euro/Dollar gemessen) eines Bitcoins bzw Satoshis erhöht.
Eine schnelle Übersicht was für Auswirkungen sich von der Lösung vom Goldstandard ergeben lässt sich hier finden: https://wtfhappenedin1971.com/
In einer Grafik ausgedrückt konnten wir also Folgendes die letzten Jahre beobachten: